Seelenschreiben: Wo stehe ich gerade?

Im Februar nahm ich am Seelenschreiben von Marita Eckmann teil. Marita kenne ich seit circa drei Jahren. Wir haben uns über unsere Kreativität und die Online-Welt kennengelernt. Seitdem treffen wir uns immer wieder einmal auf einen virtuellen Kaffee. Ich schätze unseren Austausch sehr.

Aber zurück zum Thema Seelenschreiben. Du fragst dich, was das ist? So ging es mir auch. Aber ich wusste: Wenn das eine Schreibmethode von Marita ist, dann kann das nur gut sein.

Wir trafen uns online in einer kleinen Gruppe für eineinhalb Stunden. Nach einer kurzen Ankommensrunde leitete uns Marita durch eine Meditation. Wer mich kennt, weiß, dass ich mir mit „handelsüblichen“ Meditationen nicht so leichttue. Ich möchte zwar gerne eine Person sein, die regelmäßig in sich gekehrt auf ihrem Meditationskissen sitzt – die Realität sieht aber anders aus. Darüber habe ich schon einmal geschrieben. 😊

Bei der Meditation von Marita ging es mir anders als gewohnt. Ich konnte tief eintauchen und hatte das Gefühl, Raum und Zeit zu verlassen. Es war eine besondere Erfahrung für mich.

Danach ging es ans Schreiben. Marita teilte am Bildschirm selbstgestaltete Impulskarten. Jede wählte eine davon aus, und für fünfzehn Minuten ließen wir uns schreibend darauf ein. Die Meditation wirkte in mir noch nach, und so schrieb ich ohne viel nachzudenken los. Der Stift glitt wie von selbst über das Papier.

Die fünfzehn Minuten waren für mich der genau richtige Zeitrahmen. Anschließend hatte jede, die wollte, die Gelegenheit, den Text mit den anderen zu teilen. Was für eine Fülle entstand da! Ganz beseelt ging ich aus dieser Schreibsession heraus.

Kann man das auch für sich alleine machen? Ich würde sagen: jein. Marita hat da schon einen besonderen Rahmen erschaffen. Das Gesamtpaket macht es einfach aus – und natürlich auch das Schreiben in der Gruppe. Ich schreibe gerne für mich alleine, aber was beim Seelenschreiben entstanden ist und wie es mir dabei ergangen ist, hätte ich alleine nicht so erlebt.

Du bist auf meinen Text neugierig, der dabei entstanden ist? Gerne teile ich ihn mit dir:

Wo immer ich mich befinde, dort ist der Ausgangspunkt.
Wo stehe ich gerade?

Wo stehe ich? An meinem Platz. An dem Platz, wo ich hingehöre und wo ich sein will. Der Platz kann überall sein. Es geht hier nicht um einen geografischen Ort. Es geht um den Platz in mir.

Wo stehe ich gerade? Dieser Platz in mir ist mein Ausgangspunkt. Ich darf entscheiden, wie es weitergeht. Ich darf auch entscheiden, an diesem Platz für eine gewisse Zeit zu verweilen. Bei mir sein, achtsam, wahrnehmen, sein. Und dann darf ich mich neu ausrichten. Jeden Tag aufs Neue.

Ausgangspunkt – nicht für eine Reise im Außen, sondern für eine Reise nach innen. Offen sein, bereit sein, verbunden sein.

Wo immer ich mich befinde, dort ist mein Ausgangspunkt. Es ist gut, wo ich bin. Es gibt keinen besseren oder schlechteren Ausgangspunkt. Tag für Tag ist es ein anderer, und doch der gleiche. In mir, tief in mir.

Vor mir die Weite. Alles ist offen, alles ist möglich. Ich schaue mich um, nehme wahr. Atme ein und atme aus. Mein Platz. Nicht sichtbar, aber er ist da. In mir.

Mich auf den Weg machen. Einen Schritt nach dem anderen. Gehen – mein Ausgangspunkt. Gehen und stehen, beides ist ein Ausgangspunkt. Beides darf sein. Nur nicht verharren, kein Stillstand. Stille – ja. Stehen – ja. Aber nicht verharren.

Im Stehen sich bewegen, sich auf den Weg machen. Langsam – es muss nicht schnell gehen. Wahrnehmen, Schritt für Schritt.

Mein Ausgangspunkt. Jeden Tag aufs Neue.

Im Moment sein. Mich umschauen. Einatmen, ausatmen, wahrnehmen. Ganz ich sein. Von dort aus mache ich mich auf den Weg. Auf meinen Weg. Bis zum nächsten Ausgangspunkt.

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